

Freitag
Nachdem wir gut angekommen waren und unser AirBnb gefunden hatten, machten wir uns direkt auf die Suche nach etwas zu Essen. In einem der unzähligen riesigen Einkaufszentren wurden wir fündig. Mit dem Essen suchten wir uns einen schönen Platz am Meer und genossen die Aussicht und die Lichter der nächtlichen Stadt.
Dann spazierten wir noch einige Zeit an der Küste entlang und überquerten eine große hölzerne Eisenbahnbrücke. Hinter der Brücke erhoben sich große Häuser, die in der nächtlichen Beleuchtung majestätisch wirkten. Das Highlight war dann noch ein Feuerwerk, welches auf einmal losging. Wir wussten zwar nicht, was der Anlass war, aber es war schön anzusehen.
Samstag
Morgens suchten wir uns ein gemütliches Cafè und landeten schließlich im Deja Brew. Für Erheiterung sorgte eindeutig der kleine Hamster der als Latte Art auf Hannes Kaffee serviert wurde. Die Korvapuusti ("Zimtschnecken") waren wie immer hervorragend. Kaffee und Korvapuusti können die Finnen auf jeden Fall.
Anschließend schlenderten wir ein bisschen durch die Stadt und kamen unter anderem am Academic Bookstore vorbei, der eine wirklich große Auswahl an Büchern in allen möglichen Sprachen hat und dessen Architektur auch interssant anzusehen war. Auch interessant war ein Souvenirshop, der im Erdgeschoss ganz normal aussah, als wir die Stufen in den Keller hinunterstiegen, fanden wir uns jedoch im heftigsten Winterwonderland wieder und das im Oktober.
Auf dem Marktplatz machten wir uns auf die Suche nach einem Mittagssnack und wurden fündig. Dort gibt es alle möglichen Fischgerichte, aber auch einen Stand mit vegetarischen Optionen. Die Atmospäre war, wie man sie sich auf einem Marktplatz am Hafen vorstellt und überall lauerten Möwen auf den Moment, in dem du dein Essen nicht mehr bewachst.
Anschließend gingen wir in die alte Markthalle, die sowohl von außen als auch von innen sehr schön anzusehen war. Dort habe ich bei Roberts Café den besten Chai Tee Latte meines bisherigen Lebens getrunken, also große Empfehlung.
Außerdem gab es eine große Variation an Elch-, Rentier- und Bärenfleischprodukten zu kaufen, falls ihr so etwas als Souvenir mitbringen möchtet. Es gab aber auch einige Essenstände, von denen es lecker duftete. Um dann ein bisschen dem Großstadtflair zu entfliehen, spazierten wir ein bisschen durch einen Park mit einem Hügel auf dessen Spitze ein Observatorium stand. Von dort aus hatten wir einen weiten Blick auf das Meer und kleinere Inseln vor der Küste.
Abends haben wir dann das Löyly besucht. Das ist eine große Saunalandschaft mit angschlossenem Restaurant. Dadurch, dass es direkt am Meer platziert ist, kannst du dich nach dem Saunagang im Meer abkühlen. Oder du stellst dich einfach kurz auf die große Terasse. In der Pause zwischen den Saunagängen kannst du dich auch in den Aufenthaltsraum an ein Feuer setzten oder dir etwas zu essen und zu trinken bestellen. Für Variation in den Saunagängen ist auch gesorgt, denn es gibt dort drei verschiedene Arten von Saunen. Eine "normale" Holzsauna, eine Saune mit Glasfront und Ausblick auf das Meer und eine dunkle Rauchsauna. Letztere war echt hart und wir konnten uns nicht bis auf die höchste Stufe setzten, weil es einfach viel zu heiß war. Handtücher und Saunatücher werden gestellt und in den Duschen waren auch Shampoo und Duschgel vorhanden. Überall spielte im Hintergrund leichte meditative Musik und wir haben uns gefühlt wie in einem Kurztrip in einen Spa. Große Empfehlung auch hier, aber bucht am besten frühzeitig, weil oft schon alles ausgebucht ist.
Sonntag
Wir starteten den Tag mit einer free walking Tour, um ein bisschen was über Helsinki und die finnische Geschichte zu lernen. Beispielsweise steht die Kathedrale von Helsinki eigentlich falsch herum und Helsinki sollte auch gar nicht Haupstadt Finnlands werden. Der wichtigste Fakt war aber, dass Moomins auf gar keinen Fall Hippos sind, sondern magische Wesen aus dem Wald.
Zur Stärkung nach der Tour, schauten wir uns auf dem Essensmarkt um, der auf dem senate square aufgebaut worden war. Hier gab es allerlei internationale Gerichte, allerdings manche mehr und manche weniger authentisch.
Danach ging es einmal quer durch die Stadt zum Café Regatta, was sich als etwas abendteuerlich gestaltete, da ungefähr alle Wege dorthin gesperrt waren. Dort angekommen wurden wir allerdings für unsere Mühen mit leckerem Gebäck und Getränken belohnt. Den Rückweg wollten wir nicht komplett laufen und deswegen griffen wir auf die Straßenbahn zurück, die kreuz und quer durch Helsinki fährt. Mit einer App kann man gut vor der Fahrt Tickets kaufen und fall ihr mehr als drei Fahrten am Tag machen möchtet, lohnt sich ein Tagesticket auf jeden Fall. Dann spazierten wir noch ein bisschen durch die Straßen Helsinkis und ein kleines Highlight dabei war die Entdeckung der Bärenstatue.
Zum Abschluss des kurzen Städtetrips besuchten wir das Restaurant Savotta. Hier probierte Hannes einen Burger mit Elchfleisch und für mich gab es das vegetarische Gericht. Die Atmosphäre war richtig gemütlich, die Bedienungen sehr nett, das Essen lecker, nur war alles etwas teuer, was allerdings zu erwarten war bei den Preisen in Helsinki, die sogar das, was ich aus Vaasa gewohnt war, noch übertrafen.
Dezember
Auf dem Weg zurück nach Deutschland machten wir nochmal einen kleinen Zwischenhalt in Helsinki. Wir waren neugierig darauf, wie die Stadt wohl mit Weihnachtsdekoration aussehen würde. Das war auch eigentlich alles ganz ansehnlich und es gab vereinzelt Weihnachtsfenster, aus denen heraus eine Weihnachtsmannstatue Geschichten erzählt hat, während das Fenster die Szenerie der Geschichte darstellte. Was nicht so schön war, war, dass die Straßen in Helsinki anscheinend nicht unbedingt gestreut und geräumt wurden und deshalb kann ich nicht empfehlen, außerhalb der Innenstadt (denn dort sind die Straßen beheizt), zu versuchen, einen schweren Koffer durch den einige Zentimeter hohen Schneematsch zu ziehen. Learned that the hard way.
Den Weihnachtsmarkt haben wir natürlich auch angeschaut, der war auf dem Senate square und sehr riesig. Natürlich gab es Glögi (finnischen Glühwein) und einige ander Kleinigkeiten , wie das auf jedem Weihnachtsmarkt so ist. Das Highlight war allerdings der große Weihnachtsbaum in der Mitte des Platzes, hinter dem die weiße Farbe der Kathedrale noch mehr zu leuchten zu schien.
Fazit Helsinki
Für mich persönlich haben die ersten 2 1/2 Tage in Helsinki vollkommen ausgereicht. Eine Kommilitonin von mir hat sehr treffend gesagt, dass Helsinki eine Stadt ist, in der gut gefeiert, in einem Café gesessen oder geshoppt werden kann. Wer allerdings in jeder Straße neue spannende Kleinigkeiten entdeckten oder massenhaft wunderschöne Häuser anschauen möchte, ist hier fehl am Platz. Trotzdem fande ich es schön, diese Stadt besucht zu haben.
Ortsliste: